AR-Trends 2023: Die Augmented Reality-Branche wächst zusammen
Um der fertigenden Industrie sinnvolle Anwendungen zu bieten und Augmented Reality-Technologien in der Breite einzusetzen, bündelt die Branche ihre Kräfte. Nur Zusammenschlüsse mehrerer Unternehmen mit unterschiedlichen Expertisen können die hohen Anforderungen an die Augmented Reality in Zukunft erfüllen und die Entwicklung vorantreiben. Mehr dazu, wie AR die Industrie unterstützt, lesen Sie hier.
Was versteht man unter AR und VR?
Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) sind Technologien, die die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen und interagieren, revolutionieren können. In der virtuellen Realität tauchen Nutzer vollständig in eine immersive 3D-Umgebung ein, während Augmented Reality digitale 3D-Inhalte in die reale Welt einbettet. Beide Technologien haben das Potenzial, verschiedene Branchen zu transformieren und neue Möglichkeiten für Spiele, Unterhaltung, Bildung, Gesundheitswesen, Architektur und Industrie zu eröffnen. Mit kontinuierlichem Fortschritt werden VR und AR zunehmend in unseren Alltag integriert und eröffnen spannende Perspektiven für interaktive und visuelle Erfahrungen.
Neben VR hat gerade Augmented Reality (AR) in der Industrie den Sprung vom Einsatz in Forschung und Prototypenbau in die Massenanwendung geschafft. Längst sind Technologien, die auf Augmented Reality basieren, keine Vision der Zukunft mehr. Anwendungen werden in fast allen Industriebereichen erfolgreich eingesetzt. Die Branche tritt gerade in eine neue Phase ein.
Augmented Reality in Unternehmen: Von Low-Hanging Fruits zum Game Changer – Potenzial noch nicht ausgeschöpft
Anfangs wurden AR-Anwendungen häufig von den IT-Abteilungen angestoßen. Um die Sinnhaftigkeit der Technologie zu beweisen, haben sie sich in der Entwicklung dabei vornehmlich auf Low-Hanging Fruits konzentriert. Proof-of-Concept-Lösungen mit AR-Brillen oder Tablets ließen sich vergleichsweise einfach umsetzen. Für Szenarien mit gelegentlicher Nutzung wie etwa Qualitätsinspektionen an Bauteilen oder Trainingsszenarien für mehrere Mitarbeiter sind AR-Brillen und Tablets beispielsweise gut geeignet. Die Projekte erzielten Aufmerksamkeit und schufen Effizienzen. Oft stellten sie sich jedoch auch eher als „nice to have“ statt als „Game Changer“ heraus und Unternehmen haben das Potenzial von Augmented Reality für die Zukunft damit nicht annähernd ausgeschöpft.
Effiziente Industrieanwendungen: AR-Projektionssysteme als optimale Lösung jenseits von AR-Brillen und Tablets
Parallel dazu arbeiteten etwa Montageabteilungen bereits häufig mit AR-Projektionssystemen, ohne diese bewusst als Augmented Reality wahrzunehmen. Diese Technologie ermöglicht in der Industrie vielfältige Anwendungsszenarien, wenn AR-Brillen und Tablets an ihre Grenzen stoßen. Denn ein Werker in der Montage muss die Hände in der Regel frei haben, um seine Aufgaben zu erledigen. Dabei ein Tablet zu nutzen oder eine AR-Brille zu tragen, ist oft wenig effizient und schränkt den Mitarbeiter und auch dessen Ergonomie erheblich ein. Außerdem ist es aufgrund der verschiedenen Fokalebenen schwierig, virtuelle Inhalte und reale Objekte präzise gemeinsam durch eine AR-Brille zu betrachten. Auch kann das längere Tragen zu Kopfschmerzen oder Übelkeit führen. Um den Ansprüchen in Serienprozessen in Zukunft gerecht zu werden, eignen sich deshalb Projektionssysteme, beispielsweise Laserprojektoren, schlicht besser. Sie können Daten in 3D projizieren.
Die Zukunft von Augmented Reality in Unternehmen: Von isolierten Projekten zu ganzheitlichen Datenprozessen in der Cloud
Inzwischen stellen Unternehmen sukzessive höhere Anforderungen an AR-Lösungen. Beispielsweise betrachten sie deren Einsatz nicht mehr nur als singuläre isolierte Projekte, die eine Aufgabe erfüllen sollen. Es geht vielmehr darum, holistische Datenprozesse innerhalb eines Unternehmens zu schaffen. Bauteilinformationen, Positionsdaten oder Informationen zu Prozessschritten sollen weitgehendst automatisch in 3D aufbereitet und unternehmensweit für alle Produktvarianten bereitgestellt werden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, müssen Plattformen in der Cloud etabliert werden. Nur so können unternehmensweite Datenprozesse überhaupt erst aufgesetzt und Schnittstellen für die Datenbereitstellung auf unterschiedliche Endgeräte bereitgestellt werden. Teilweise lassen sich so auch die Limitierungen bei der Rechenleistung von Endgeräten vor Ort umgehen, etwa im Umgang mit komplexen CAD-Datensätzen in 3D. Für latenzkritische Rechenoperationen wie etwa Bildverarbeitung bleibt Edge-Computing weiterhin das Maß der Dinge.
Augmented Reality-Branche im Wandel: Kooperationen und umfassende AR-Lösungen für die Industrie 4.0
Aufgrund dieser veränderten Anforderungen der Industrie wächst die AR-Branche weiter zusammen. Um sowohl hardware- wie softwareseitig alle Bedürfnisse bedienen zu können, gehen mehr Firmen innerhalb der Branche projektbezogene Kooperationen ein. Zum Beispiel tut sich ein Hersteller von Laserprojektionssystemen mit einem Cloud-Spezialisten zusammen. Gemeinsam schaffen die Unternehmen für ihre Kunden umfassende AR-Lösungen. Dabei geht es nicht mehr um Einzelanwendungen. Ob Projektoren, Tablets oder AR-Brillen: Eine umfassende 3D-Datenbasis und Cloud-basierte Workloads ermöglichen es, die Technologien unternehmensweit dort einzusetzen, wo sie die größte Wirkung erzielen.
Nur so wird die Industrie den immer komplexeren Fertigungsprozessen gerecht. Denn auch in Zukunft machen die stärkere Individualisierung und hohe Qualitätsansprüche bei gleichzeitigem Kostendruck fortschrittliche Augmented Reality-Technologien unabdingbar. Ganz ohne Menschen werden Montage und Qualitätssicherung vermutlich nie auskommen. Damit der Mensch die gestiegenen Anforderungen an händische Tätigkeiten jedoch erfüllen kann, benötigt er digitale Unterstützung mehr denn je.
Production Islands und Augmented Reality: Industrielle Montage im Wandel
Die sogenannten Production Islands sind ein Beispiel, das die veränderten Bedürfnisse der industriellen Montage veranschaulicht. Traditionell läuft die Arbeit in der Automobilindustrie seit gut einem Jahrhundert streng getaktet am Band ab. Einzelne Arbeitsschritte sind genau definiert und zeitlich begrenzt. Um umfangreiche Individualisierungswünsche der Kunden beziehungsweise den Ramp-Up der Elektromobilität an bestehenden Fertigungslinien zu ermöglichen, müssen Hersteller die Baugruppen für komplexere, länger andauernde und teils auch besonders sicherheitskritische Aufgaben immer öfter aus der Linie nehmen. Mit AGV (Automated Guided Vehicles) werden die Teile zu den Montageinseln befördert. Dort lassen sie sich individuell und ohne Taktbindung bearbeiten, bevor sie dann wieder ins Fließband eingeschleust werden. Die Komplexität dieser flexiblen Montage können Fahrzeughersteller häufig nur mithilfe von AR-Systemen bewältigen. Auch in Luftfahrt, Schiff- oder Schienenfahrzeugbau mit per se hohem Individualisierungsgrad kann Augmented Reality umfassend unterstützen.
Der Zusammenschluss der AR-Branche
Um der fertigenden Industrie sinnvolle Anwendungen zu bieten und Augmented Reality-Technologien in der Breite einzusetzen, bündelt die Branche ihre Kräfte. Nur Zusammenschlüsse mehrerer Unternehmen mit unterschiedlichen Expertisen können die hohen Anforderungen an die Augmented Reality in Zukunft erfüllen und die Entwicklung vorantreiben.
Mehr dazu, wie Augmented Reality die Industrie unterstützt lesen Sie hier!